Ärzte- und Apothekerbank

"Eine gesunde Verbindung"

  • Im Oktober haben sich die Ärzte- und die Apothekerbank zur neuen gemeinsamen Standesbank zusammengeschlossen. Es war dies bereits die 46. Fusion innerhalb des Volksbanken-Verbundes in den letzten vier Jahren. Die neue Spezialbank will erfolgreich Synergien heben und dabei konsequent wachsen.

    „Die neuen Herausforderungen im Bankensektor können nun mit diesem Zusammenschluss als große Chance wahrgenommen werden. Durch das Bündeln der Kräfte beider Institute entsteht eine leistungsstarke, flexible, aber auch schlagkräftige Standesbank in Österreich“, so Finanzminister Hans Jörg Schelling anlässlich der Fusion, die Anfang Oktober rechtlich und zwei Wochen später auch technisch erfolgreich über die Bühne ging.

    Unter der Marke „Österreichische Ärzte- und Apothekerbank“ und mit neuem Logo - die beiden Standessymbole Blutstropfen und Kapsel bilden eine rotes A - will die Bank ihre bereits jetzt starke Position als Spezialbank für Ärzte, Zahnärzte und Apotheker weiter ausbauen. „Eine gesunde Verbindung“, lautet der Claim. Gemeint sei nicht nur die Verbindung zwischen den beiden Berufsständen des Gesundheitswesens, sondern auch jene zwischen Kunden und Mitarbeitern, hieß es bei der Pressekonferenz anlässlich der erfolgreichen Fusion.

    Hebung von Synergien

    „Mit der Fusion profitieren wir von positiven Synergieeffekten in Bereichen wie Regulatorik, IT und Logistik“, so Othmar Schmid, Vorstandsvorsitzender der Ärzte- und Apothekerbank. Und Vorstandsdirektor Anton Pauschenwein ist sich sicher: „Gemeinsam sind wir am Markt stärker aufgestellt und können im Interesse der Kunden unser Filialnetz besser nutzen. Das spezifische Know-how in der Beratung unserer Zielgruppen kann künftig noch effizienter eingesetzt werden.“

    Von den positiven Synergieeffekten ist auch Vorstandsdirektor Markus Partl überzeugt: „Die beiden Banken ergänzen sich sehr gut. Sowohl Unternehmenskultur als auch Bilanzstruktur passen zusammen.“ Während die Ärztebank ihre Stärken traditionell auf der Einlagenseite habe, bringe die Apothekerbank ihre Ausleihungsstärke mit ein.

    Vorteile gibt es auch beim Filialnetz: Während die Apothekerbank bisher nur von Wien aus operierte, kann jetzt auf ein österreichweites Filialnetz zurückgegriffen werden, was besonders den Vertrieb stärken soll. Neben dem Firmensitz in der Wiener Schottengasse und dem Kundencenter in der Spitalgasse gibt es Niederlassungen in Linz, Graz, Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck und Dornbirn.

    Groß, aber nicht zu groß

    Die neue Bank weist eine Bilanzsumme von rund einer Milliarde Euro auf. Kundeneinlagen von 860 Millionen Euro stehen Ausleihungen von 700 Millionen Euro gegenüber, wie Vorstandsdirektor Helmut Kneissl bei der Pressekonferenz ausführte. Zusätzlich verwaltet man 410 Millionen Euro in Wertpapierdepots. Die rund 17.000 Kunden werden von 135 Mitarbeitern betreut. Die neue Bank steht größtenteils im Eigentum der Ärzte- und Apothekerschaft, die über Verwaltungsgenossenschaften Anteile an der Bank-AG hält. Weitere Anteile besitzen die Ärztekammern sowie die Volksbanken.

    „Die neue Größe hat den Vorteil, dass höhere Kreditengagements als bisher möglich werden. Dennoch sind wir keine Großbank, sondern weiterhin ein mittelständisches Institut mit kurzen Kommunikationswegen, flachen Hierarchien und raschen Entscheidungen“, fasst Pauschenwein zusammen.

    Wachstumspläne für die Zukunft

    In der neuen Konstellation hat das Vorstandsquartett ehrgeizige Ziele für die Zukunft: Als größte Standesbank Österreichs will man ein Motor für die wirtschaftliche Entwicklung der beiden vertretenen Berufsgruppen sein. Ziel sei es, höchste Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit zu erreichen und die Marktposition weiter auszubauen. Das Kundengeschäftsvolumen soll in den nächsten fünf Jahren deutlich gesteigert werden.

    Dieser Ausbau geschieht aus einer Position der Stärke heraus: Aktuell zählt die Bank zwei Drittel der niedergelassenen Apotheken zu ihren Kunden, zudem ist jeder achte Arzt und jeder fünfte Zahnarzt in Österreich Kunde der Arzte- und Apothekerbank. Einen starken Schwerpunkt bilde die Existenzgründung, bereits im Vorjahr habe man jeden dritten Arbeitstag eine Ordinationsgründung finanziert. Ein wertvolles Asset laut Pauschenwein: „Als Spezialbank verfügen wir über präzise Benchmarks, die wir unseren Kunden in der betriebswirtschaftlichen Beratung zur Verfügung stellen können.“ Nachsatz: „Das bietet keine andere Bank.“