Volksbank NÖ Süd

Wandel als Erfolgsrezept

  • Die regionale Wirtschaft zur Veränderung zu ermuntern und ein Zeichen gegen das „Raunzen“ zu setzen: Das war das Ziel einer Veranstaltung der Volksbank Niederösterreich Süd und der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Als prominenter Mutmacher referierte Alexander Pointner, der ehemalige Cheftrainer der ÖSV-„Adler“.

    Die Trainerlegende gab im Technologie- und Forschungsinstitut Wiener Neustadt vor rund 200 Unternehmern Einblicke in die Kunst der erfolgreichen Mitarbeiterführung und -motivation unter sich ständig verändernden Bedingungen. Der langjährige ÖSV-Cheftrainer weiß, wovon er redet: Unter seiner Führung wurden die „Superadler“ zur erfolgreichsten Springertruppe aller Zeiten. Das gelang ihm nicht nur dank der exzellenten Partnerschaft mit der Volksbank, sondern auch dadurch, dass die Springer laufend gefordert wurden. „Raus aus der Komfortzone“, war das Motto. Pointner: „Ein komplexes System muss nicht nur aufgebaut, sondern auch laufend hinterfragt werden. Veränderung muss Teil dieses Systems sein.“

    Über den Wandel in der Finanzbranche informierte Volksbank-Vorstandsdirektor Martin Heilinger. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die Neustrukturierung seines Instituts im Hinblick auf zusätzliche Serviceleistungen für Unternehmer. „Für nachhaltigen Erfolg ist es entscheidend, neue Wege zu beschreiten. Die Volksbank Niederösterreich Süd stellt sich dieser Herausforderung und gestaltet aktiv ihre eigene Zukunft“, so Heilinger.

    Thomas Wollner, Geschäftsführer der Rosenberger-Gruppe, steuerte am Beispiel des Veränderungsprozesses in seinem Unternehmen ebenfalls wertvolle Inputs bei. „Entscheidend sind Vertrauen in die eigene Mannschaft, Großzügigkeit gegenüber den Kunden, aber Härte in der konsequenten Umsetzung der Strategie“, so Wollner über sein Erfolgsrezept. Zahlreiche Tipps im Umgang mit Prozessänderungen, Globalisierung und Fusionen hatte auch Thomas Strasser, Geschäftsführer von SCA Hygiene Products, auf Lager. Über den Erfolg seines Unternehmens meinte er: „Laufende Optimierung, strategische Partnerschaften und zielgerichtetes Voranschreiten haben uns zum erfolgreichsten Hygieneartikelproduzenten Europas gemacht.“

    Josef Breiter, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, deckte in seinem Referat die gesellschaftspolitische Komponente ab. Er gab dabei Einblicke in die aktuellen Herausforderungen seiner Mitglieder. Die Partnerschaft zwischen Wirtschaftskammer und Volksbank Niederösterreich Süd ist traditionell sehr intensiv: Immerhin macht die Bank rund zwei Drittel ihres Geschäfts mit Unternehmern. Mit der gelungenen Veranstaltung konnte die Volksbank ihren Ruf als Unternehmerbank im Industrieviertel weiter festigen. Die Teilnehmer schätzten den Realitätsbezug und die Ehrlichkeit der Vorträge, besonders Pointner wusste mit seinem Charisma zu überzeugen.

    Fünf Fragen an Alexander Pointner

    Wie wichtig ist die Wirtschaft für den Spitzensport?

    Spitzensport und Wirtschaft wachsen mehr und mehr zusammen. Aus meiner langjährigen Trainererfahrung kann ich sagen: Spitzensport ohne Kooperationen mit der Wirtschaft - bei den Springern sind es die Volksbanken - funktioniert nicht mehr. Wer in der obersten Liga mitspielen will, braucht einfach gute Partner und damit Ressourcen – für Nachwuchsförderung, Ausbildung, aber auch für Top-Ergebnisse.

    Welche Parallelen sehen Sie zwischen den beiden Welten?

    Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Devise „Schneller, höher, weiter“ tonangebend ist. Der Spitzensport gibt dabei sehr oft das Tempo vor. Es geht darum, Leistungen zu toppen, neue Rekorde aufzustellen. Auch in der Wirtschaft müssen die Zahlen immer besser werden. Das ist allerdings ein Spiel mit dem Feuer: Denn mehr geht oft gar nicht mehr.

    Was können Manager von Sportlern lernen?

    In meiner Trainerkariere hatte ich den Mut, viel auf Regeneration zu achten, die Sportler hatten Freiraum. Der Mensch ist nur dann leistungsfähig, wenn er auf seinen Körper Acht gibt. Darin liegt das wahre Potential, auch im Management. Es gilt, Regenerationszeiten einzuhalten und nicht nur im Hamsterrad zu laufen.

    Was geben Sie dem Volksbanken-Verbund für seine Neustrukturierung mit auf den Weg?

    Die Menschen haben vor Veränderungen immer großen Respekt, egal ob privat oder beruflich. Schließlich muss man die Komfortzone verlassen und sich auf unsicheres Terrain begeben. Man sollte dennoch Mut haben, neue Wege zu gehen, und positiv an die Sache herangehen. Denn Veränderungen bieten große Chancen, sie sind Voraussetzung für Weiterentwicklung. Die eigene Veränderung gegenüber den Kunden aktiv zu kommunizieren, wie ich es gemeinsam mit der Volksbank Niederösterreich Süd gemacht habe, ist sicherlich ein positiver, ehrlicher und vorwärts gerichteter Weg.

    Wo sehen Sie persönlich die Zukunft des Bankgeschäfts? Braucht es noch Filialen?

    Für die Erledigung des täglichen Bankgeschäftes braucht man keine Filiale, das erledigt man digital. Gerade aber bei wichtigen Lebensentscheidungen wie Hausbau oder Pensionsvorsorge ist der persönliche Kontakt zu seinem Berater wesentlich. Dafür nimmt man aber auch eine kleine Anreise zu seiner Filiale in Kauf. Beide Möglichkeiten der Abwicklung von Bankgeschäften sind aber wichtig.